Ein paar Tage Wandern im Harz
Moin, moin,
von Montag bis Sonntag im Harz, genauer gesagt in Thale in Sachsen Anhalt.
Der Harz ist von uns aus gut zu erreichen, gut drei Stunden Autofahrt, die Straßen waren verhältnismäßig frei, so waren wir auch zeitig genug um einen kleinen Abstecher nach Werningerode zu machen.
(aufs Foto klicken zum Vergrößern)
Das Rathaus von Werningerode und der Marktplatz, es gibt viele so schöne alte Fachwerkhäuser in Werningerode und im Harz.
Neben der wunderschönen Altstadt hat Werningerode auch ein Schloss, welches dadurch dass es oben auf dem Berg liegt beinahe allgegenwärtig ist. Das haben wir uns für den nächsten Aufenthalt gelassen.
Das Schloss kann man von fast überall sehen.
Mit eben über 17000 Einwohnern ist Thale ca. halb so groß wie Werningerode. Dafür punktet Thale in Sachen Highlights für Outdoor Aktivisten und Naturliebhaber. Vom Bahnhof Thale aus, kann man direkt ins Bodetal Wandern oder seine Mountain Bike Touren starten.
Der Bahnhof Thale, ein Endbahnhof. Von hier aus kommt man direkt ins Bodetal, kann an der Bode entlang Wandern oder Radfahren, aber auch in die Berge. Man sollte den Harz nicht unterschätzen, auch wenn die Berge hier nur 400 bis 500 Meter hoch sind, verlangen sie Wanderern und Mountainbikern doch Einiges ab.
Blick über die Stadt Thale, vom Wanderweg zur Rosstrappe aus.
Von Thale aus führen zwei Seilbahnen in die Berge, rechts und links der Bode. Rechts der Bode (von unten aus gesehen) fährt man mit einem offenen Sessellift auf die Rosstrappe. Wir hatten viel vor, wollten mit dem Lift zur Rosstrappe, herunter wandern und mit der Gondelbahn zum Hexentanzplatz (links der Bode). Naja, vom Lift zur Rosstrappe muss man auch noch ein ganzes Stück laufen und runter ist auch nicht so ganz ohne. Fotografen müssen ja auch an jeder Ecke stehen bleiben.
Aber der Blick ist unbezahlbar.
Das Wetter war den Tag nicht so super toll, als wir unten waren kündigte sich ein Gewitter an. Es grummelte und donnerte, der Liftbetrieb wurde eingestellt. So kam es zur Planänderung, das war auch ganz gut so, wir hatten eigentlich schon genug. Zehn km Wandern im Harz sind nicht gleich zehn km Wandern.
Die Bode fließt zwischen Hexentanzplatz und Rosstrappe durch das Bodetal. Fünf Minuten nachdem ich dieses Foto gemacht hatte schüttete es wie aus Eimern.
Dank der Planänderung stand heute der Hexentanzplatz an, diesmal nicht mit der Gondel nach oben, sondern zu Fuß und auch wieder runter.
Die Felsformationen erinnern schon an das Elbsandsteingebirge.
Auf dem Hexentanzplatz herrscht reges Treiben, die Besucher kommen mit Autos, Motorrädern, Bussen, dem Fahrrad, Lift oder zu Fuß. Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Neben den Fressbuden gibt es auch einige Attraktionen für Kinder, wie dieses Hexenhaus und einen Tierpark. Die Personen integrieren sich in dieses Bild als gehörten sie dazu.
Braucht kein Mensch, ist aber sehr begehrt, schwierig hier einen Moment abzupassen an dem keine oder wenig Menschen auf dem Bild sind.
Thale von oben.
Fotospots und Motive gibt es hier mehr als genug, die Wanderwege sind nicht gerade überfüllt, trotzdem muss man gerade bzgl. Corona öfter mal warten bis ein Aussichtspunkt frei ist.
Wieder unten angekommen, noch schnell ein Fließbild der Bode.
Jungfernbrücke
Bodekessel
Es war schon zuvor angekündigt, dass am Donnerstag das Wetter nicht ganz so toll ist. Daher hatten wir von vorn herein geplant in die nahegelegene Stadt Quedlinburg zu fahren.
Stiftskirche, Schloss und Altstadt Quedlinburgs, seit 1994 UNESCO Weltkulturerbe. Mit 23000 Einwohnern lädt die Stadt zum Verweilen ein, Cafes, Geschäfte, Galerien, hier kann man gemütlich flanieren, alles ist gepflegt und gut in Schuss.
Die Altstadt von Quedlinburg.
180 Grad Panorama vom Schlossgarten über die Stadt.
Das Schloss Quedlinburg.
Am späteren Nachmittag sind wir dann doch noch ein bisschen gelaufen, fussläufig von unserer Unterkunft erreicht man die Teufelsmauer. Diese erstreckt sich über ca. 20km von Quedlinburg bis Blankenburg.
Mohnblumenfeld vor dem wolkenverhangenen Harz.
Wurde im Streit mit Gott vom Teufel erbaut um die Welt zu teilen. Da die ihm gegebene Zeit nicht ausreichte die Mauer fertig zu stellen warf der Teufel vor Wut einige Teile der Mauer wieder um.
Ein besonderes Highlight im Harz ist sicherlich die Rapp-Bode Talsperre. Mit einer Höhe von über 100m ist die Staumauer ein gigantisches Bauwerk, welches in der Zeit von 1952 bis 59 erbaut wurde. Heute ist es möglich, die Talsperre nicht nur zu Fuß, per Rad oder Auto zu queren, wer mag kann auch fliegen.
Sicherlich ein riesen Spaß, die die Rapp-Bode Talsperre im Flug überqueren.
Im Jahre 2017 wurde die über vier Jahre Planungs- und Bauzeit erbaute (bis lang) längste freihängende Hängebrücke TITAN RT eröffnet. Über diese über 458m freihängende Brücke geht man über Gitterroste in einer max. Höhe von 100m über die Rappbode.
TITAN RT, 458m frei hängend, 483m gesamt Länge und bis zu100m Höhe über dem Wasser. 4x 65mm starke Drahtseile halten die Brücke, seitlich sind 2x 35mm Drahtseile mit einer Vorspannung von je 65 Tonnen dafür zuständig das seitliche Schwingen so gering wiemöglich zu halten. Es ist trotzdem recht wackelig auf der Brücke.
Von der Gondel aus kann man auch Bungee Jumping machen, jeder wie er es mag, mit oder ohne Eintauchen.
Nicht weit entfernt liegt die Kleinstadt Blankenburg, vielleicht waren wir zur falschen Zeit dort, die Stadt war total leer, Geschäfte geschlossen, Kaffee haben wir nicht bekommen. Aber, es gibt zwei Schlösser, der Garten des großen Schlosses ist sehr schön angelegt, aber auch nichts los.
Schloss und Schlossgarten in Blankenburg.
Für Rosenliebhaber.
Ich habe mich extra früh aus dem Bett gepellt um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Ich war auch rechtzeitig vor Ort, bis die Sonne über die Berge kommt dauert je nach Höhe immer etwas länger als die im Kalender angegebene Zeit. Was war los? Der Sonnenaufgang ist einfach ausgeblieben, es war mehr bewölkt als erwartet, es wurde einfach nur hell.
Nun hatte ich am Vorabend extra schon die Wetterkarten und Modelle studiert, vielleicht fehlt es hier noch etwas an Erfahrung um solche Situationen besser vorhersehen zu können.
Morgendliches Panorama der Rapp-Bode Talsperre, hier ist es morgens noch menschenleer.
Harz, gleich Brocken, gleich Brockenbahn.
Pssssst, nicht weiter sagen, wir sind mit dem Auto nach Drei Annen Hohne gefahren um von dort mit der Brockenbahn auf den Brocken zu fahren.
Über den Fahrpreis am besten gar nicht erst nachdenken, Karte vors Lesegerät halten und grinsen.
Die Fahrt ist schön, ohne Corona bestimmt noch schöner. Maskenpflicht, der Zug ist voll, man kommt nicht auf die Plattformen. Wir haben es trotzdem genossen.
Bahnhof Drei Annen Hohne.
Auf dem Brocken ist es meist kalt, windig und nebelig, zumindest war es heute nicht nebelig.
1150m ünN, die Aussicht einfach wunderbar,
der Abstieg war nicht ganz so leicht wie es hier den Anschein macht.
Der Borkenkäfer vernichtet rund um den Brocken die Fichtenwälder, das hat schon etwas Bedrückendes wenn man die riesen flächen toter Wälder sieht.
Immer in der Nähe der Bahnschienen geht es zurück nach Drei Annen Hohne.
Letzter Tag, noch einen Schlenker ins Selketal, dort fließt die Selke und bildet den Selkefall. Auch hier gilt, frühes Kommen sichert die besten Plätze, dieser Ort ist bei Touristen aller Art sehr beliebt.
Da wir noch woanders hin wollten, sind wir noch auf einen Kaffee in Magdeburg angehalten.
Magdeburg, der Dom, die Kirche, das Rathaus, die alte Neustadt und die Altstadt, nächstes Mal.
Vielen Dank, dass ihr bis hier hin gelesen habt, wenn ihr mögt werft auch mal einen
Blick in die Galerie.
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